Viele sehen in ihnen nur die kleinen, lästigen Plagegeister die meist dann auftauchen wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann. Wespen lieben Zwetschgenkuchen und anderes Süßes. Sie schlagen auch bei Wurst oder Steaks zu. Bienen suchen jedoch nur Zuckerquellen, die eine größere Menge an Zucker bereitstellten. Bis Ende Juli sind das ausschließlich Blüten; anschließend die Wälder, wo Honigtau gesammelt wird.
»Wespenlarven brauchen Proteine, also Eiweiße«, das erklärt die Fleischeslust der bis zu zweieinhalbe Zentimeter großen Wespen. Zur Aufzucht ihres Nachwuchses jagen sie im Spätsommer tierisches Eiweiß in Form anderer Insekten und deren Larven.
Die Erklärung dieses unterschiedlichen Bedarfs liegt tief in die Geschichte zurück. Wespen gibt es schon viel länger als Bienen und Blütenpflanzen - frühe Wespen könnten sogar Zeitgefährten später Dinosaurier gewesen sein. Bienen sind erst vor etwa 50 Millionen Jahren mit Blütenpflanzen aufgetaucht.
Ausgewachsene Wespen und Bienen ernähren sich von Kohlehydraten. Die finden sie im Blütennektar oder eben in der Marmelade. Ein Bienenvolk überwintert und legt dazu einen Vorrat an Kohlehydraten an, den Honig. Er lagert in den Wachswaben des Bienenstocks. Bei Wespen dagegen überwinterten nur begattete Weibchen. Im Frühjahr gründen sie ein neues Wespenvolk und bauen ein neues Nest aus zerkautem Pflanzenmaterial.
Bienen und Wespen gehören zwar beide zur Insektenordnung der Hautflügler, weisen aber viele Unterschiede auf. Ein Bienenvolk zählt bis zu 50.000 Tiere, ein Wespenvolk dagegen nur etwa 1.000.
Wespen sind stechfreudiger. Ihr glatter Stachel bleibe anders als die mit Widerhaken bewehrte Waffe der Bienen nicht in der Haut von Menschen und Säugetieren stecken. Stechen Bienen zu, reißt ihr Stachelapparat heraus, und sie sterben. Wespen können mehrere Stiche setzen und überleben es.
Auch das Flugverhalten ist unterschiedlich. Beide schaffen zwar etwa 30 Stundenkilometer, also Sprintgeschwindigkeit, aber Wespen sind viel wendiger. Diese benötigten zudem ein bestimmtes Tempo, um überhaupt scharf sehen zu können. Die vom Aussterben bedrohten Hornissen, mit bis zu vier Zentimetern Länge die größten Wespen, seien auffallend kräftig.
Schlagen oder Wegpusten ist die falsche Taktik gegen Bienen und Wespen. Besser sind einfache Hausmittel, um sich die Plagegeister vom Hals zu halten: »Die Tiere mögen kein Nelkenöl. Vermischt in einem Schälchen mit etwas Isopropylalkohol wirkt das Öl Wunder. Auch auf die Kopfbedeckung oder die Kleidung gesprüht, hält diese Mischung die Wespen vom Menschen fern. Aggressiv reagierten die Tiere auch auf manche Gerüche wie Parfum oder Benzin. Selbst die Geräusche eines Benzinrasenmähers können Wespen nervös machen. Leicht gereizt reagieren die Insekten ebenso bei schwülwarmer Witterung und bei einem Gewitter. Oder wenn Menschen ihre Nester auflösen.
Gefährlich sind die Stiche von Wespen oder Bienen für die meisten Menschen allerdings nicht. Das Gift kann den Menschen nur wenig anhaben. Gefährlich sind die Stiche allerdings für Allergiker. Bei ihnen kann der Stich bis zu einem anaphylaktischen Schock führen. Deshalb Stiche nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn nach einem Stich Übelkeit und Kreislaufprobleme auftreten, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Stiche im Rachenraum können zu Atemnot oder gar zum Erstickungstod führen.
Probleme mit Wespennestern gibt es vor allem dann, wenn sich die Tiere die Rollokästen als Nistkästen ausgesucht haben. Hier ist ein Umsetzen der Nester durch Experten möglich, auch die Feuerwehren haben häufig Fachkräfte in ihren Reihen, die sich mit Wespennestern auskennen.
Auf keinen Fall solle der Hauseigentümer oder Mieter Hand anlegen. Um zu verhindern, dass Wespen ihre Nester in den Rollokästen bauen, helfe ebenfalls Nelkenöl, mit dem die Rollos regelmäßig besprüht werden sollten.
Hornissen sind besonders gefürchtet. Sie beeindrucken durch ihre Größe und tiefen Brummton bei Fliegen. Landläufig herrscht die Meinung vor, dass der Stich von Hornissen besonders gefährlich sein soll. Hornissen sind aber weder besonders aggressiv, noch ist ihr Stich für einen gesunden Menschen gefährlich. Sie sind sogar besonders scheu und meiden Menschen meistens.
Für die Versorgung ihrer Brut brauchen Hornissen große Mengen tierisches Eiweiß. Sie jagen daher viele Insekten, die teilweise für die Landwirtschaft schädlich sind. Auch ihre kleineren Verwandten (andere Wespenarten) werden von ihnen nicht verschont. Weil sie selten geworden sind, stehen Hornissen unter besonderem Schutz (Artenschutz).
Ansprechpartner bei Problemen mit Wespennestern sind die, Naturschutzbehörden bei den Landratsämtern und kreisfreien Städten. Außerdem hilft der Arbeitskreis Arten- und Naturschutz.